Auf HolzboRotes Moor in der Rhoen mir Moorpfadhlen ein Rhöner Hochmoor erleben

Das Rote Moor in der hessischen Rhön ist zu allen Jahreszeiten ein attraktiver Anziehungspunkt für Besucher aus Nah und Fern. Ob im Frühjahr, wenn die ersten Blüten wie die Sumpfdotterblume Farbe ins noch winterliche Moor bringen, oder im Herbst, wenn die Blätter von Büschen und Bäumen wundervoll schöne Farben annehmen – das Moor bietet interessante Einblicke in eine besondere Flora und Fauna der Rhön. Damit diese wertvolle Lebensgemeinschaft aber nicht über Gebühr durch den Menschen strapaziert wird und dennoch zugänglich bleibt, gilt hier der Wegeführung ein besonderes Augenmerk. Erschlossen ist das Rote Moor zum Teil über Holzbohlenwege. Auch Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen können einen spannenden Moorbesuch unternehmen.
 
Das Rote Moor bildete sich vor etwa zwölftausend Jahren im tiefsten Teil einer flachen Hangmulde auf Wasser undurchlässigem Gestein. Vom seichten Seggen-Moos-Moor entwickelten sich zwei Uhrglasgewölbte Hochmoorbereiche, die von einem Niedermoor mit Birkengruppen umgeben waren (vor rund 200 Jahren). Heute sind die Torfe des Kleinen Moores zwar noch enthalten, aber stark entwässert. Sie sind von Heidekraut und Birken bewachsen. Das Große Moor ist in weiten Teilen ausgetorft. Sein östliches Randgehänge bestimmt jedoch ein noch gut erhaltener Karpatenbirkenwald. Gut zu sehen ist überdies die Antorfungskante – sichtbares Zeichen des menschlichen Eingriffs in das Moor.

See am Roten Moor in der RhoenHute ist das Rote Moor Naturschutzgebiet und mit seinem 315 Hektar Teil des Biosphärenreservats Rhön. In seinem rund 50 Hektar großen Moorgebiet beherbergt es eine große Vielfalt an wertvollen Lebensgemeinschaften, die für die Hochrhön typisch sind. Dazu zählen u.a. Heidekraut, die ausgedehnten Karpatenbirkenwälder, typische Sumpfgewächse wie das Sumpfblutauge oder der „fleischfressende“ rundblättrige Sonnentau. Hinzu kommen zahlreiche Torfmoose und eine reiche Anzahl von Orchideen wie etwa das gefleckte Knabenkraut. Zur besonderen Fauna des Roten Moors gehören die Bekassine, der Rotmilan, der Fitislaubsänger, zahlreiche Echsen- und Froscharten, die Sumpfspitzmaus, der Wiesenpieper, die Krickente, die Waldschnepfe und viele mehr.
 
Zum Schutz dieser wertvollen Artenvielfalt wurde bereits 1997 ein Pflegeplan erstellt, mit dem Ziel, neben der Wiederherstellung der typischen offenen Hochrhönlandschaft auch die Restmoore durch Wiedervernässung möglichst breit zu regenerieren und dadurch mit ein wachsendes, also lebendes Hochmoor zu schaffen. Wie sich das Rote Moor gliedert – in eine zentrale weitgehend baumfreie „Hochfläche“ und in das gehölzbestandene „Randgehänge“ – kann in bestimmten Ausschnitten gut vom Aussichtsturm des Roten Moores besichtigt werden. Der Zugang zum Turm bleibt während der gesamten Baumaßnahmen am Bohlenweg für die Besucher offen. Informationstafeln erklären interessante Details – von der Entstehung des Moores über den Torfabbau bis hin zu Naturschutzmaßnahmen der heutigen Zeit.
 
Info: die Life-Lebensraum-Broschüre „Naturschätze der Rhön: Hochmoore“ beschreibt ausführlich das Rote Moor, seine Besonderheiten, Entstehungsgeschichten und den heutigen Stand der Renaturierungsmaßnahmen. Sie ist kostenlos erhältlich in der Hessischen Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön, Groenhoff-Haus/Wasserkuppe, Tel. 06654/9612-0, Fax 9612-20, E-Mail: oder im Tourist-Info-Zentrum auf der Wasserkuppe.